DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN.

Es gibt in Österreich nur wenige Industrieunternehmen, die eine so lange und erfolgreiche Geschichte hinter sich haben. Mut, Tatkraft und Weitsicht der Familie Schwarzmüller haben dies möglich gemacht. Tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Werk in 150 Jahren letztendlich verwirklicht. Wir, die heute aktive Generation im Unternehmen, stehen auf ihren Schultern.

Das 150-Jahre-Jubiläum zeigt uns sehr genau, woher wir kommen. Es weist uns auch den Weg, wohin wir in Zukunft gehen. Schwarzmüller ist aus einer Schmiede zum vielfältigsten Fahrzeugbauer mit den leistungsfähigsten Anhängern in Europa geworden. Diese Fähigkeit werden wir einsetzen, um unsere internationalen Chancen mit noch mehr Nachdruck zu verfolgen.

1. Der Beginn in Passau

1871

PASSAU, SCHMIEDGASSE 12

In einer kleinen Zeitungsanzeige gab Josef Schwarzmüller sen. am 25. Dezember 1871 in Passau die Eröffnung einer Schmiede bekannt. Schmiedgasse 12 (damalige Schreibung: Schmidgasse) lautete die historische Adresse, in der die Familie Schwarzmüller gearbeitet und gewohnt hat.

1907

DIE ERSTEN FAHRZEUGE

Tankfahrzeuge zählen zu den traditionsreichsten Fahrzeugen bei Schwarzmüller. Der Tank enthielt Bier. Treibstoffe wurden noch nicht transportiert, denn die Motorisierung sollte erst 20 Jahre später einsetzen. Schwarzmüller selbst betrieb ab 1929 eine Tankstelle in der Passauer Innstadt.

1920er

STAHL VERDRÄNGT HOLZ

Auch nach dem Ersten Weltkrieg wurde alles von Hand gebaut, wobei Stahl Holz als wichtigsten Werkstoff langsam verdrängte. Schon seit 1902 hatte es neben der Schmiede eine Wagnerei gegeben, um Anhänger und Fahrzeuge fertigen zu können.

1930er

PKW IN EINZELANFERTIGUNG

Man beschaffte sich Motor, Getriebe oder Achsen und baute die Karosserie in der eigenen Werkstatt zum kompletten Fahrzeug zusammen. Jeder PKW war ein Einzelstück. Mit der Serienproduktion verschwand diese aufwendige Art der Herstellung und Schwarzmüller verfolgte diesen Geschäftszweig nicht länger.

1933

HOCHZEIT IM HAUSE SCHWARZMÜLLER

Wilhelm Schwarzmüller sen. (Bildmitte) bei seiner Hochzeit mit Karoline Humer. Sein Vater Josef jun. (2. von links) war die zweite Generation Schwarzmüller. Vom Gründer Josef sen. ist keine Ansicht überliefert, weder ein Bild noch ein Foto.

2. Die Übersiedlung nach Österreich

1939

NEUE WERKSTATT IN ÖSTERREICH

1931 war Schwarzmüller über die Grenze ins österreichische Freinberg übersiedelt. Knapp vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges errichtete Wilhelm Schwarzmüller sen. am heutigen Standort in Hanzing Werkstatt und Wohnhaus. Er beschäftigte damals sechs Personen.

1948

DER HANDWERKSBETRIEB WÄCHST

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war das Unternehmen noch ein handwerklicher Betrieb. Die Belegschaft hatte trotz beträchtlicher Umsatzsteigerung auf der Ladefläche eines LKW Platz. Wie hier beim Betriebsausflug…

1950er

BREITES PRODUKTPORTFOLIO

Mit dem Wirtschaftswunder begann der Aufstieg zum überregionalen Unternehmen. Die große Bandbreite der Fahrzeuge war schon damals ein Kennzeichen von Schwarzmüller. So konnte man allen Kundenwünschen nachkommen.

1958

ERSTE NIEDERLASSUNG: WELS

Der Geschäftsradius von Schwarzmüller hatte sich deutlich vergrößert, sodass in Wels (Oberösterreich) die erste Niederlassung gegründet wurde. Sie ist bis heute die größte in der österreichischen Organisation. Wien (1968), Lieboch (Steiermark, 1976) und Mäder (Vorarlberg, 1980) folgten. Mit Kramsach in Tirol wurde 2000 das flächendeckende Vertriebs- und Servicenetz vervollständigt.

1962

FREINBERG, HANZING 11

Am Standort Hanzing 11 ist das Unternehmen in den 1960er Jahren kontinuierlich gewachsen. 1962 besetzte es bereits beide Straßenseiten. Eigentlich hätte in den 1930er Jahren hier eine Autobahn entstehen sollen, daraus wurde aber nichts. Schwarzmüller hat dennoch in Hanzing den Hauptsitz seiner internationalen Organisation behalten.

3. Die internationale Expansion

1982

DIE VIERTE GENERATION

Wilhelm Schwarzmüller sen. übergab nach mehr als 50 Jahren an der Spitze des Unternehmens die Verantwortung endgültig an seine beiden Söhne, Wilhelm jun. (links im Bild) und Egon. Diese vierte Generation trieb das internationale Wachstum der nächsten beiden Jahrzehnte voran.

1989

DIE OSTEXPANSION BEGINNT

Sofort nach der Öffnung gründete Schwarzmüller ein Unternehmen in Ungarn, 1993 wurde am heutigen Standort in Dunaharaszti ein neues Werk eröffnet, heute das größte der Schwarzmüller Gruppe. Hier werden vorwiegend Plateau-Sattelanhänger für den Fernverkehr hergestellt.

1993

DRITTES WERK IN TSCHECHIEN

Die positiven Erfahrungen in Ungarn führten zur Unternehmensgründung in der ehemaligen Tschechoslowakei. Ursprünglich ein Vertriebsstandort, wurde er zur dritten Produktionsstätte von Schwarzmüller. In Žebrák bei Prag werden heute vor allem Kipper gefertigt.

1994

MARKTFÜHRER IN ÖSTERREICH

In Österreich erreicht Schwarzmüller die Marktführerschaft, die es bis heute innehat.

2002

DER OSTEN WÄCHST

In rascher Folge wurden Standorte in Serbien, Rumänien, Bulgarien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina gegründet. In weitere Länder wurde über Händler importiert. Schwarzmüller belieferte vor der Krise 2008/09 20 europäische Märkte.

2005

DIE FÜNFTE GENERATION

Die beiden Cousinen Beate Paletar (links im Bild) und Manuela Hasenberger-Schwarzmüller übernahmen in der fünften Generation von ihren Vätern die Unternehmensführung. Sie konzentrierten sich auf die Konsolidierung der explosiv gewachsenen Strukturen.

4. Wirtschaftskrise und Neuorientierung

2008/09

60 PROZENT UMSATZRÜCKGANG

Die Wirtschaftskrise erreichte die Fahrzeugindustrie mit voller Wucht. 60 Prozent Umsatzrückgang im Jahr 2009 ist der Negativrekord in der langen Unternehmensgeschichte von Schwarzmüller.

2012

NEUE STRATEGIE

Nachdem Schwarzmüller die akute Krise hinter sich gelassen hatte, wurde die Grundlage für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung gelegt. Die neue Strategie umfasste eine Markenaufladung, konsequente Expansion in Deutschland und die Konzentration auf komplexe Fahrzeuge für Bauwirtschaft und Infrastrukturunternehmen. Umgesetzt werden sollte sie von einem Fremdmanagement.

2014

OFFENSIVE IN DEUTSCHLAND

Erstmals tritt Schwarzmüller auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover, der weltweit größten Fachmesse der Branche, auf. Mit neu entwickelten Fahrzeugen und massiv ausgebauten Vertriebskapazitäten startete die Offensive auf dem deutschen Markt.

2016

BEKENNTNIS ZUR KOMPLEXITÄT

Roland Hartwig übernahm die Führung des Unternehmens und kündigte eine Produktionsumstellung an. Um die Produktion des komplexen Fahrzeugportfolios mit mehr als 135 Fahrzeugtypen möglichst effizient zu bewältigen, soll die Standproduktion in allen Werken ersetzt werden.

2018

25 MILLIONEN EURO FÜR GROSSINVESTITION

25 Millionen Euro investierte Schwarzmüller in die neue sequenzierte Fließproduktion. 16 völlig neue Linien wurden aufgebaut, 140.000 Prozesse mussten neu definiert werden. Die maßgefertigten Schwarzmüller Fahrzeuge werden seither in Standardlieferzeit an die Kunden ausgeliefert.

2019

LEHRWERKSTÄTTE ERÖFFNET

Als erster Teil des neuen Ausbildungszentrums wurde die Lehrwerkstätte eröffnet. Der technische Nachwuchs erhält hier die ersten Skills.

2020

NEUES TOCHTERUNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND

Schwarzmüller übernimmt das deutsche Unternehmen Hüffermann Transportsysteme, Marktführer für Behältertransportsysteme. Dadurch erreichte Schwarzmüller im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland eine flächendeckende Präsenz.

Das erste Corona-Jahr schloss Schwarzmüller ohne Umsatzverlust ab und bewies so hohe Resilienz. Erstmals in der Unternehmensgeschichte war es in fünf Ländern Marktführer: Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Schweiz. Seit 2013 ist das Unternehmen um 60 Prozent gewachsen.

5. Jubiläum und Ausblick

2021

VOLL INS SCHWARZE

Schwarzmüller startete in das Jubiläumsjahr mit der Veröffentlichung einer Chronik über die gesamte Unternehmensgeschichte. Obwohl die Corona-Pandemie fortdauert, will das Unternehmen wachsen und die 400-Millionen-Umsatzgrenze überspringen. Dafür wurde in den vergangenen Jahren das leistungsfähigste Fahrzeugportfolio der Unternehmensgeschichte entwickelt.

Ausblick

AUFBRUCH ZU NEUEN UFERN

Schwarzmüller hat bewiesen, dass das Unternehmen nicht nur Wachstum kann, sondern in schwierigen Zeiten auch Widerstandskraft entwickelt. Die moderne Produktion, das innovative Produktportfolio, die gestraffte Organisation und die konsequente Verfolgung von Nachhaltigkeit in allen Prozessen hat Schwarzmüller in eine optimale Ausgangslage gebracht. Jetzt strebt der Premiumhersteller an, eine noch bedeutendere Rolle in der europäischen Fahrzeugindustrie zu spielen.